Gleich zur „Familie“ dazugehört

Straße in IndienIndien – Armut, bunte Saris und Bollywood. Dies sind die ersten Assoziationen, die man mit Indien hat. Nach einem halben Jahr Indien weiß man, dass dies alles zutrifft, aber dass Indien auch noch so viel mehr ist... 

Nach meinem Abitur 2008 verbrachte ich ein halbes Jahr in Indien. Wie der Zufall es wollte, war ich nicht die einzige, die im Herbst/Winter 2008 nach Fernost wollte, und so hatte ich das Glück eine Mitreisende zu haben.

Unsere Basisstation war das Provincial House der Claretiner in Bangalore, wo wir sehr herzlich aufgenommen wurden und Zeit hatten uns zu aklimatisieren. Hier wurden uns viele Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir die nachfolgenden Monate verbringen könnten.

Nach einigen Gesprächen ging es dann so richtig los! Mit dem Bus nach Andhra Pradesh ins Internat Mukti.



MSchüler im Internat in Muktiukti ist ein Internat für Kinder aus dem Stamm der Yenadi. Da dieser Stamm zu den Halbnomaden gehört, haben die Kinder dort keine Chance auf einen geregelten Schulalltag, und das kostenlose Angebot ermöglicht es vielen Eltern ihren Kinder, trotz Armut, Schulbildung angedeihen zu lassen.

In Mukti haben wir Englisch unterrichtet, Hausaufgaben betreut und Spiele und andere Freizeitaktivitäten durchgeführt.

Nach zwei Monaten zog es uns aber wieder nach Bangalore, wo wir in Sumanahalli, einem Projekt für Leprakranke und HIV-Infizierte, mitgearbeitet haben. Hier ging es wieder darum den Alltag mitzugestalten und in der dortigen Schule Englisch zu unterrichten. Zusätzlich haben wir dort in der „Klinik“ Verbandswechsel und Wundpflege bei Leprakranken vorgenommen und sind zur Sprechstunde in entlegenere Dörfer mitgefahren.



Schüler im Internat in MuktiDas halbe Jahr in Indien war eine tolle und lehrreiche Zeit! Bei den Claretinern war ich immer willkommen und habe gleich zur „Familie“ dazugehört. So habe ich mich in diesem am Anfang so fremden Land nie alleine gefühlt.

Die wichtigste Erfahrung war allerdings die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die sehr viel weniger haben als wir, die aber trotzdem so viel mehr an Freude und Glück ausstrahlen und für die nichts ein Problem darstellt.

Clara

 

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